Das deutsche Ärzteblatt hat sich in seiner Titelgeschichte der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen gewidmet. Hier erfährt man quasi aus erster Hand, wie das deutsche Gesundheitssystem mit die Behandlung von Flüchtlingen bewertet. Leider wird die medizinische Versorgung nur auf akute Erkrankungen, Schmerzen und lebensbedrohliche Gesundheitsstörungen beschränkt – so werden leichte Erkrankungen schnell verschleppt.
Ein Grund dafür ist das Asylbewerberleistungsgesetz, welches noch 2012 für verfassungswidrig erklärt wurde. Dies bezog sich allerdings nur auf die Höhe der Regelsätze, nicht jedoch auf die medizinische Versorgung. Obwohl die meisten Ärzte dieses Gesetz großzügig auslegen, sind Ihnen da doch Grenzen gesetzt.
„Wenn Sie irgendwo eine Traumabehandlung für einen Asylbewerber durchkriegen, ist das eine absolute Ringeltaube“, wird der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Dr. Hensel in einem interessanten Artikel zitiert.
Auch das vollständige Interview zum genannten Thema von Dr. Hensel lohnt sich durchzulesen. Bisher war mir nicht bewusst, dass infolge der Bosnien Kriege etwa 320.000 Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind – jetzt sind schon 10.000 Flüchtlinge zuviel?
Artikel: http://www.aerzteblatt.de/archiv/157498/Asylleistungen-in-Deutschland-Fluechtlinge-sind-Patienten-dritter-Klasse
Interview: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/58116/Gegen-die-globalisierte-Gleichgueltigkeit